Samita ASBL

Theragāthā—Diskussionen

Die Video-Serie „Dhammathreads“ mit Bhante Sujato & Freunden zeigt Diskussionen über die Verse der älteren Mönche, den Theragāthā, in Bhante Sujatos neuer englischer Übersetzung. Sofern vorhanden, fügen wir hier noch Illustrationen der Ehrw. Yodha zu den jeweiligen Versen bei.

Thag 1.1: Subhūti

Gedeckt, mein Hüttchen, angenehm, geschützt,—
so regne, Gott, wie’s dir genehm!
Mein Geist ist recht gesammelt, ist befreit,—
in inn’rer Glut ich lebe,—regne, Gott!

Thag 1.22: Cittaka

Die blauen, buntbehalst, beschopft,
die Pfauen schrei’n in Kāramvi,—
die kühlen Winde rauschen sanft:
den Schlafenden sie zur Vertiefung wecken.

 

Thag 1.26: Abhaya

Gehört die wohlgesprochne Rede
des Buddha-Sonnen-Anverwandten,
durchdrang ich da die, ach, so feine,
wie Haaresspitze mit dem Pfeil.

Thag 1.43: Sumaṅgala

Ach, frei zu sein, befreit, wie gut ist das!
Befreit bin ich von drei der Buckellasten:
von meinen Nahrungen, von meinen Pflügen,
von allen meinen kleinen Äckern!
Wenn sie auch hier noch sind und hier und hier:
ich hab genug von ihnen, hab genug,—
vertiefe dich, Sumangala, vertiefe dich!
Nicht lässig lebe du, Sumangala!

Thag 1.56: Kuṭi­vihāri

Wer lebt in diesem Hüttchen? Ein Mönch
in diesem Hüttchen lebt, von Lustreiz frei
und wohlgesammelt in dem Herzen.
So wisse denn, mein guter Freund:
nicht bautest du umsonst das Hüttchen dir.

Thag 1.120: Isidatta

Fünf Gruppen sind rundum erkannt,
sie stehn, ihr Wurzelwerk gespalten,—
das Leidversiegen ist erlangt,
erlangt hab ich Einfluß-Versiegen.

Thag 2.10: Vasabha

Zuerst er tötet sich das Selbst,
dann tötet er die Anderen,—
er tötet gut getötet Selbst,
wie mit der Falle einen Vogel.

Nicht macht Brahmanen Außenfarbe,
die Innenfarbe macht Brahmanen,—
bei wem sich schlechte Taten finden,
der dunkel ist, Sujampati!

Thag 2.16: Mahākāḷa

Die dunkle Frau, so übergroß, der Krähe gleich,
den Schenkel ausgespreizt und auch den andern Schenkel,
den Arm hat sie gespreizt und auch den andern Arm,
das Haar hat sie gespreizt und ihre Dickmilchbrust:
so sitzt sie da, vertrauensvoll ergeben ganz.

Wer dieses wahrlich nicht erkannt und darauf baut,
der geht ins Leiden immer wieder, dieser Träge,—
darum der Menschen Baustoff sollte er nicht liefern:
„Nicht werd ich wieder mit gespalt’nem Kopfe liegen!“

Thag 2.3: Valliya

Der Affe aus den Fünfertoren
an dieser Hütte drängt hinaus.
Durchs Tor er wandert viel herum,
klopft immer wieder: bum, bum, bum.

Steh still, du Affe! Rase nicht!
Verhalt’ dich nicht wie früher mehr!
Mit Weisheit halt’ ich dich zurück,
wirst nicht mehr in die Ferne schweifen.

Thag 12.2: Sunīta

In niederm Stammgeboren bin,
ein Armer mit nur wenig Nahrung,—
geringes Werk, das war mein Teil:
war Blütenrestentferner nur.

Verabscheut war ich von den Menschen,
geschmäht war ich und nur verachtet,—
hatt’ niedrig meinen Geist gemacht
und grüßte noch die vielen Leute.

Dann sah ich ihn, den Vollerwachten,
vom Bhikkhu-Sangho tief verehrt,
wie er hineinging, großer Held,
nach Magadhā, der Menschen höchster.

Ich legte ab den Korb und Besen,
ihn zu verehren ging zu ihm,—
und voll Erbarmen mit mir fühlend,
stand vor mir da der Menschen höchster.

Als ich verehrt des Lehrers Füße,
zur Seite stellte ich mich dann,—
die Ordensweihe ich erbat
von aller Wesen Höchsten mir.

Und da der mitleidvolle Lehrer,
der aller Welt Erbarmer ist:
„Komm, Bhikkhu!“ einfach zu mir sprach,—
das war schon meine Aufnahme.

Alleine dann im tiefen Wald
ich lebte, war nicht träge dort,
erfüllte ganz des Lehrers Wort,
wie es gelehrt der Sieger mich.

Des Nachts zur ersten Wachezeit
früh’rer Geburt gedachte ich,—
des Nachts zur mittler’n Wachezeit,
das Himmelsauge war geklärt,—
des Nachts, zur letzten Wachezeit
die Dunkelmasse ich vertrieb.

Im Dämmerlichte dann der Nacht,
dem Sonnenaufgang schon entgegen,
der Indo und der Brahmā kamen,
verehrten mit dem Handgruß mich:

„Verehrung Dir, Du Rassemensch!
Verehrung Dir, Du höchster Mensch!
Die Einflüsse hast Du erschöpft,
bist gabenwürdig, edler Herr!“

Als mich der Lehrer so gesehn,
vom Göttersangho tief verehrt,
zog Lächeln über sein Gesicht,
und diesen Sinnspruch er da sagte:

„Durch glühend ernstes Brahmaleben,
durch Zügelung und durch Bezähmung,
dadurch ist ein Brahmane man,—
dies Höchstes des Brahmanentums.“

Thag 1.18: Siṅgālapitu

Er war des Buddho Erbe ganz,
ein Mönch im Besakalā-Wald:
mit dem Gedanken an die Knochen
durchdrang er diese Erde ganz,—
ich denk, er wird den Sinnenreiz
ganz schnell auf diese Weise los.

Thag 1.38: Gavampati

Wer da die Eidechse mit Geistmacht bannte,
der, Gavampati, haftet nicht, ist wunschlos,—
den hin zum Allverkehr gegangnen großen Muni,
die Götter selbst verehr’n des Werdens Jenseitsgänger.

Thag 1.39: Tissa

Gleichwie von einem Schwert berührt
an seiner glühendheißen Spitze:
um Sinnenlustreiz aufzugeben,
zieh achtsam man als Mönch hinaus.

Thag 1.104: Kithaka

Wie leicht ist wahrlich mir der Körper,
durchdrungen ganz mit weitem Freudensglück,—
wie Baumwollflocke, die vom Wind bewegt,
so treibt mein Körper leicht dahin.

Thag 1.112: Vacchagotta

Dreiwisser bin, groß im Vertiefen,
die inn’re Stillekenn’ ich gut,
den tiefen Sinn hab ich erschlossen
getan des Buddho Weisung ist.

Thag 2.4: Gaṅgātīriya

Drei Palmenwedel reichten aus
zur Gangesuferhütte mir,—
die Schädelschale nahm ich mir,
zog Müllplatzfetzenrobe an.

Im Laufe zweier ganzer Jahre
hab ich ein einzig Wort gesprochen,—
im Laufe dann des dritten Jahrs
die Dunkelwand war schon durchbrochen.

Thag 2.15: Sabbamitta

Der Mensch am Menschen ist gebunden,
gestützt vom Menschen ist der Mensch,—
der Mensch vom Menschen wird gequält,
es quält der Mensch das Menschenkind.

Wer durch den Menschen hat Gewinn,
den Menschen, der geboren ist?
Den Menschen laß ich, gehe nun,—
wie sehr hab ich gequält den Menschen.

Thag 2.40: Kappaṭakura

Das ist Schmutzlumpenträger Kappatakuro,
er zog sich an, was schwer nur ist zu tragen,—
das Todlos-Bettelschälchen hat das Dhamma-Maß,
der Weg ist da, Vertiefungen zu sammeln.

Nun schwanke du nicht, Kappata, mehr hin und her!
Nicht sei beim Ohr mehr schweifend ungezügelt!—
Nicht hast, oKappata, du dann das Maß gekannt,
wenn in der Sanghamitte wird dein Auge schwer.

Thag 4.5: Jambuka

Wohl fünfundfünfzig Jahre lang
nur Staub undSchmutz trug ich an mir,
aß einmal monatlich ein Mahl,
das Haar, den Bart ich rupfte mir.

Auf einem Beine stand ich still,
den Sitz vermied ich ganz und gar,
den Kot, der ausgetrocknet, aß ich,
nicht Äußerung erlaubt’ ich mir.

In dieser Art verlief mein Tun,
viel schlechte Wege ging ich lang.
Da trug mich fort die große Woge:
zur Buddha-Zuflucht ging ich hin.

Dies Zuflucht gehen sieh nur an!
Ach, sieh der Lehre Kerngesetz!
Drei Wissen sind von mir erlangt:
getan des Buddho Weisung ist.

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