Liebe Freund*innen,
nach langen Überlegungen und Gesprächen mit unseren spirituellen Beratern, Ayya Anandabodhi, Ayya Santacitta und Bhante Sujato habe ich mich entschlossen, das Kloster Tilorien nach dem Besuch von Bhante Sujato im Januar 2025 zu verlassen.
Nachdem ich das Kloster sieben Jahre lang aufgebaut und geleitet habe, habe ich das Gefühl, es ist an der Zeit, dass andere die Leitung übernehmen. Ich fühle mich ziemlich müde und ausgelaugt von den Jahren harter Arbeit und möchte mich mehr auf meine Praxis konzentrieren. Mein kürzlicher Krankenhausaufenthalt und meine Operation haben die Notwendigkeit unterstrichen, es ruhiger angehen zu lassen.
Ein weiterer Grund für meine Entscheidung ist, dass mein Vater jetzt 92 Jahre alt ist und alleine lebt, ohne andere Verwandte, und ich möchte mich mehr um ihn kümmern.
Als wir das Kloster gegründet haben, hatte ich die Vision eines Bhikkhuni-Klosters, in dem andere Bhikkhunis leben würden, aber nach fast sieben Jahren muss ich feststellen, dass ich nicht die Fähigkeiten habe, dies zu verwirklichen und andere Bhikkhunis auszubilden. Es ist derzeit auch nicht möglich, Visa für Bhikkhu*nis zu besorgen.
Als wir 2015 anfingen, gab es kaum Orte auf der Welt für Bhikkhunis. Im Laufe der Jahre waren die Laiengemeinschaften weltweit mehr als großzügig und enthusiastisch bei der Schaffung von solchen Orten. Ich bin sehr berührt von der großen Unterstützung, die das Kloster Tilorien und ich erhalten haben!
Die Herausforderung besteht nun darin, eine angemessene Ausbildung und Lehre für Bhikkhunis anzubieten. Während die Bhikkhus eine große Auswahl an Orten mit inspirierenden Lehrern haben, an denen sie jahrelang ohne große Verantwortung bleiben und sich auf ihre Praxis konzentrieren können, gibt es für Bhikkhunis weitaus weniger Ausbildungsplätze, und es braucht Zeit, welche zu schaffen. Wir befinden uns noch in der Pionierphase.
In diesem Jahr werde ich mit anderen Ordinierten zusammenarbeiten, um eine gute Lösung für das Klosters Tilorien zu finden, so dass es unter neuer Leitung weitergeführt werden kann.
Ich bin allen Menschen sehr dankbar, die beim Aufbau des Klosters Tilorien geholfen haben, den Mitgliedern des Samita-Vorstands und der Laiengemeinschaft, die uns in all den Jahren so sehr unterstützt haben. Ich hoffe, dass Sie das Kloster auch in den kommenden Jahren fördern werden, denn es ist noch viel zu tun, um die Bhikkhuni-Sangha aufzubauen.
Ich möchte auch allen Bhikkhu*nis und anderen Ordinierten, die sich eine Zeit lang im Kloster Tilorien aufgehalten haben, und denen, die mich mit ihrer Weisheit und Freundschaft unterstützt haben, meinen tief empfundenen Dank aussprechen. Besondere Anerkennung möchte ich den Spirituellen Beratern Ayya Anandabodhi und Ayya Santacitta zollen, deren rechtzeitige, sanfte und fürsorgliche Führung mir so sehr geholfen hat. Und nicht zuletzt möchte ich Bhante Sujato danken, der mich von Anfang an unterstützt hat.
Mit großer Dankbarkeit,
Ven. Vimala Bhikkhu*ni
Liebe Ayya Vinala, das ist einerseits sehr traurig aber andererseits auch sehr verständlich. Noch ist es ja ein Jahr hin und wir werden sicher noch einiges hören und sehen! Alles Gute und viel Metta, Kirsten