Ayya Anopama und Riët Aarsse haben im iSangha, der virtuellen Meditationshalle, zu einer Vesak-Feier eingeladen, die von vielen Gästen und Ordinierten aus der ganzen Welt besucht wurde. Man konnte Zuflucht und die Regeln nehmen, sich mit anderen Teilnehmern zu treffen und Buddha, Dhamma und Sangha kontemplieren – ganz anders als während der üblichen Feierlichkeiten zum Vesak-Tag Die Teilnehmer waren von großer Vielfalt in Bezug auf Geschlecht, Rasse und Nationalität. Alle kamen in diesem virtuellen Raum zusammen und teilten diesen Tag miteinander, an dem die Geburt, die Erleuchtung und das Hinscheiden des Buddha gefeiert werden.
Während dieser ganz besonderen Feier konnten wir uns in unserer gemeinsamen Notlage des Lockdowns mit der Welt verbunden fühlen.
Wir möchten von ganzem Herzen SADHU! sagen: Ayya Anopama und Riët für das Teilen des Dhamma in diesen schwierigen Zeiten und dem Vipassana Meditatie Centrum Groningen für die Gewährung der Zuflucht für die Ayya, um ihr diese wertvolle Arbeit zu ermöglichen. Und wirklich, es sind sehr wertvolle Geschenke!
Das sagten Teilnehmerinnen und Teilnehmer:
Im Vipassana-Meditationszentrum Groningen feiern wir seit zehn Jahren Vesak: den Geburtstag, das Erwachen und den Tod des historischen Buddha. In diesem Jahr gestaltete unser Gast, Ayya Anopama, die seit Ende März im Zentrum wohnt, zusammen mit Riët Aarsse die Vesak-Feier. Die internationalen Netzwerke der beiden Frauen und die iSangha des Klosters Tilorien machte ein weltweites Sangha-Treffen möglich. Eine litauische und eine kolumbianische Nonne, die beide in Burma studieren, ein niederländischer Mönch, der in einem thailändischen Wald meditiert, und viele andere aus Singapur, Indien, den USA und aus ganz Europa nahmen daran teil. Es war eine inspirierende Erfahrung der Verbundenheit in einer virtuellen Meditationshalle. Das traditionelle Chanten der Zuflucht zu dem Buddha, dem Dhamma und der Sangha wechselte sich ab mit Einsichts-Dialog. Dieser fungierte als eine internationale Sprache, und so konnten wir gemeinsam betrachten, wie der Dhamma in uns widerhallt und wie der Sangha Gestalt annimmt. Wir konnten uns in Dankbarkeit der Freude des Dhamma hingeben.
Ank Schravendeel – leitender Lehrer des Vipassana Meditatie Centrum Groningen
Der Morgen war ein ausgewogenes Miteinander von Ankommen und Einleben, Zuflucht nehmen und Regeln chanten, die Stimmen der anderen hören und Buddha, Dharma und Sangha kontemplieren. Das, was man an einem Tag wie diesem erwarten würde – aber natürlich war es überhaupt kein gewöhnlicher Vesak-Tag. Wir saßen nicht in einer Dharma-Halle, sondern in einem virtuellen Zoom-Raum. In den Rechtecken auf dem Bildschirm leuchtete eine große Vielfalt auf – in Bezug auf Nationalität, Ort, Zeitzone, Alter, Geschlecht, Tradition. Einige in Roben. Einige sitzend, andere stehend, noch andere gehend. Manche zu Hause, manche in der Natur. Und alle kamen in diesem virtuellen Raum zusammen und feierten gemeinsam diesen Tag der Geburt, des Erwachens und des Vergehens des Buddha. Um die drei Juwelen zu betrachten, haben wir uns auf den Einsichts-Dialog eingelassen. Dies gab uns die Gelegenheit, von einem intellektuellen Verständnis zur Erforschung des gefühlten Sinnes überzugehen: Was ist für mich bedeutsam, wenn ich über den Buddha nachdenke? Welches Verständnis des Dharma schwingt mit? Wie erlebe ich den Sangha? Durch das Teilen der Reflexionen aller miteinander während wir vor einem Laptop saßen, bekamen wir ein Gefühl dafür, wie sich ein global vernetzter Sangha anfühlen könnte.
Juliane, Bochum, Deutschland
Für mich ist der Buddha der Same in meinem Herzen, der mich daran erinnert, die volle Befreiung anzustreben. Der Dharma ist der Pfad der Lehre, die über lange Zeit weitergegeben wurde und überall in der natürlichen Welt sichtbar wird. Die Natur sagt mir dann jeden Tag, dass Schwarz auf Blau folgt und Tod auf Geburt. Ich akzeptiere demütig, dass meine Zeit nicht unendlich ist, denn ich werde schon in einem Wimpernschlag vergehen. So in der Natur zu sein, erinnert mich auch an meine eigene wahre Natur im Inneren, an meine Unwissenheit. Der Sangha um mich herum ist für mich eine Million schöner Blumen in allen Farben und Schattierungen. Einige sind Knospen, die darauf warten, von der Wärme und dem Sonnenschein eines anderen Suchenden aufgeweckt zu werden. Andere sind jetzt in voller Blüte, und ich sehe das oft in den leuchtenden Gesichtern der Ordinierten. Dann gibt es die abgefallenen Blumen, die verblühten, die so schön sind, dass sie sicher als mächtige Eiche oder winzige Frühlingsblume in den Gräsern oder als eine Million erwachte Wesen wiedergeboren werden.
C.F. Osadnik, Dorset, Vereinigtes Königreich
In Tilorien Heimat
und Dhamma-Freunde gefunden,
im Sprechen und in der Stille.
Die drei Juwelen in uns gehalten
während des Vollmonds im Mai
bei der Feier des Vesak-Festes.
Betrachtet diese demütigen Worte der Freude
mit dem erhabenen Bestreben:
Mögen wir alle so leicht sein wie Schmetterlinge.
Lu S, La Ronda, Valdepares, Spanien