Am 28. Oktober 2018 hatten wir im Kloster Tilorien einen Tag der offenen Tür, und gleichzeitig fand die offizielle Eröffnungsfeier des Klosters statt.
Als die Buddhistische Union Belgiens (BUB) uns im letzten Jahr vorschlug, an ihrem Projekt eines Tages der offenen Tür in allen buddhistischen Organisationen Belgiens teilzunehmen, hatten wir keine Ahnung, wie weit das Bauvorhaben bis dahin gediehen sein würde. Dennoch mussten wir bereits im Januar ein Programm einsenden. So hofften wir also alle, dass das Haus soweit fertig sein würde, dass wir Besucher empfangen konnten, ohne sie allzu vielen Gefahren auszusetzen.
In den letzten zwei Wochen vor dem Tag konnten wir noch ein paar wichtige Fortschritte erzielen: Wir schafften es, die Leiter, auf der wir bisher von einem Stockwerk ins andere gestiegen waren, durch eine echte Treppe zu ersetzen. Unsere Küche konnten wir—immer noch provisorisch—aus dem Keller ins Erdgeschoss verlegen, wo sie hingehört. Wir bauten auch unsere Toilette ein, sodass unsere Besucher diese Toilette mit Wasserspülung im Haus benutzen konnten statt der Komposttoilette draußen im Garten.
Aber vieles ist noch unfertig, wie diejenigen, die zu dem Ereignis kamen, unschwer sehen konnten. Dennoch: Wir hatten unseren Tag der offenen Tür und mussten nicht auf die letzte Minute absagen!
Das Datum der Veranstaltung haben nicht wir ausgesucht, sondern die BUB, und so war es wirklich Zufall, dass sie ausgerechnet auf den Kathina-Tag fiel, den Tag am Ende der Regenzeit-Klausur, an dem—seit der Zeit des Buddha—Laienpraktizierende zu den Klöstern kommen und den Ordinierten Roben und andere Bedarfsgegenstände bringen. Wir hätten keinen besseren Tag finden können, um zum ersten Mal offiziell Besucher zu empfangen!
Besonders hat uns gefreut, dass sich uns an diesem Tag eine andere Nonne anschloss, Ayya Dhammadipa, eine deutsche Nonne, die in Sri Lanka lebt und gerade auf Europabesuch war; ein paar Tage vorher hatte sie zufällig von unserer Veranstaltung erfahren.
Manche Besucher waren bereits seit längeren befreundet und nahmen einen weiten Weg auf sich, um nach Tilorien zu kommen: aus Deutschland, sogar Berlin, und aus London. Andere, die in der Nähe leben, hatten von uns gehört und nutzten die Gelegenheit, die Ordinierten und Unterstützer des Klosters kennenzulernen. Insgesamt waren wir etwa zwanzig Personen—genug, um unsere Dhammahalle zu füllen, ohne dass es zu eng wurde.
Als der Zeitpunkt näherrückte, beschloss der Sangha, dass es nun Zeit wäre, das Kloster offiziell in Betrieb zu nehmen. Eine Nonne lebt bereits Ende September ins Kloster eingezogen, die Dhammahalle ist fertig—somit steht der Aufnahme eines regelmäßigen täglichen Klosterbetriebs und dem Angebot von Dhammaaktivitäten für die Öffentlichkeit nichts mehr im Weg. Und so wurde der Tag der offenen Tür gleichzeitig der Eröffnungstag des Klosters Tilorien!
Möge Tilorien ein Ort sein, an dem der Dhamma gedeihen kann und wo Menschen, ob ordiniert oder Laien, ihren Geist entsprechend der Lehre des Buddha entwickeln können, sodass sie für viele zur Zuflucht werden!
Ayya Kathrins Vortrag über den Bau von Tilorien, am Anfang mit einer Videobotschaft von unserem Spirituellen Berater Bhante Sujato und anderen Ordinierten aus dem Kloster Bodhinyana in Westaustralien (auf Englisch):