Samita ASBL

Samita ASBL ist jetzt Vollmitglied der BUB… und hatte die erste Gelegenheit, von seinem neuen Stimmrecht Gebrauch zu machen

Am 25. März 2018 stand die Anerkennung von Samita ASBL als vollwertiges assoziiertes Mitglied der BUB (der Buddhistischen Union Belgiens) auf der Tagesordnung der Generalversammlung dieser buddhistischen Dachorganisation. Die Sitzung fand im Nalanda-Institut in Brüssel statt, und Danny Buysse und Anagarika Sabbamitta nahmen als Vertreter von Samita teil.

Der Sitzungsort war ein wunderschöner tibetischer Tempel, und es wurde in zwei Sprachen (Französisch und Niederländisch) unter Mithilfe einer Simultandolmetscherin verhandelt, die ausgezeichnete Arbeit leistete.

Samita war über ein Jahr lang vorläufiges Mitglied der BUB ohne Stimmrecht gewesen, und die anwesenden Mitgliedsorganisationen stimmten nun für unsere volle Mitgliedschaft. Das war ein wichtiger Augenblick für Samita ASBL!

Unsere Mitgliedschaft in der BUB wird uns helfen, in Belgien besser bekannt zu werden. Zunächst sind wir den Vertretern der anderen buddhistischen Organisationen, die zu den Sitzungen kommen, persönlich bekannt, und wir wissen über die Aktivitäten dieser Gruppen bescheid. Mit einigen von ihnen gibt es gemeinsame Interessen, und möglicherweise kann man zu bestimmten Gelegenheiten Kräfte und Ressourcen bündeln. Auch können unsere Veranstaltungen leichter unter Buddhisten und anderen Interessierten in Belgien bekannt gemacht werden. Das Einhalten der vereinsrechtlichen und ethischen Standards der BUB gibt uns eine solidere Grundlage für offizielle Anerkennung. Und sollte die offizielle Anerkennung des Buddhismus als Religion durch den belgischen Staat tatsächlich Wirklichkeit werden, wird das auch Vorteile für Samita haben, vielleicht sogar in Form einer finanziellen Unterstützung.

Nach Samitas offizieller Anerkennung als volles Mitglied stand noch ein anderer Tagesordnungspunkt zur Abstimmung. Das war dann die erste Gelegenheit für Samita, von seinem Stimmrecht Gebrauch zu machen, und wir waren stolz, dass wir für die Unterschrift der BUB unter eine Stellungnahme mit dem Titel ‚Umerziehungstherapie hat keinen Platz in der modernen spirituellen Welt‘ stimmen konnten.


Umerziehungstherapie hat keinen Platz in der modernen medizinischen und spirituellen Welt.

Teil A: Januar 2017 ‚Stellungnahme gegen Umerziehungstherapie‘

1. Wir wollen zum Ausdruck bringen, dass die Praxis der Umerziehungstherapie in der modernen Welt keinen Platz hat. Sie ist unethisch und hat schädigende Wirkung und beruht nicht auf wissenschaftlichen Grundlagen.

2. Umerziehungstherapie ist eine Therapieform, die von der Annahme ausgeht, dass manche sexuellen Orientierungen oder Geschlechtsidentitäten minderwertig seien, und die daher versucht, diese zu verändern oder zu unterdrücken.

3. Sexuelle Orientierungen oder Geschlechtsidentitäten sind keine psychischen Gesundheitsstörungen, obwohl Ausschluss, Stigmatisierung und Vorurteile bei allen davon betroffenen Personen zu psychischen Gesundheitsstörungen führen können.

4. Jede(r), der (die) therapeutische Hilfe sucht, sollte die Möglichkeit dazu haben, ohne Furcht vor Verurteilung oder den Druck, zu einer Veränderung eines wesentliches Aspektes seiner (ihrer) Identität gezwungen zu werden.

Teil B: September 2017 Ergänzungen ‚Umerziehungstherapie hat keinen Platz in der modernen spirituellen Welt‘

5. Wenn jemand spirituellen Beistand sucht und therapiebedürftig ist, sollte ein Verweis ohne Druck erfolgen, auf der Grundlage solider Information und nur an vertrauenswürdige, sichere und angemessen ausgebildete Therapeut(inn)en.

6. Eine Pathologisierung gewisser sexueller Orientierungen oder Geschlechtsidentitäten durch Umerziehungstherapie besitzt keine medizinische Rechtfertigung und wird daher manchmal als ‚Kur für eine nicht existierende Krankheit‘ bezeichnet. Medizinische Diagnosen dürfen nie missbraucht werden, um persönliche und / oder religiöse moralische Werturteile zu rechtfertigen.

7. Umerziehungstherapie findet häufig im Kontext von Gewalt statt wie etwa erniedrigende und entmenschlichende Sprache, Hetzreden oder die Anwendung körperlicher Gewalt. Solche Formen der Gewalt sind niemals zu rechtfertigen, weder in einem medizinischen noch in einem spirituellen Kontext noch in beidem.

8. Direkte oder indirekte Beteiligung an Umerziehungstherapie ist gleichbedeutend mit einem Versagen bei der Erfüllung zentraler Aspekte der Verantwortung, die medizinisches und spirituelles Fachpersonal gemeinsam haben: der Schutz derer, die verletzlich sind und unsere Hilfe suchen. Sie benötigen Unterstützung, die sicher und vertrauenswürdig ist und ihre Persönlichkeitsrechte und ihre menschliche Würde respektiert.